Unsere Reise ging mit einer Busfahrt, raus aus Kathmandu Richtung Westen, los, auf der wir reissende Fluesse, Reisfelder, Hibiskusbuesche und auch schon die ersten Berge gesehen haben. In Besi Sahar sind wir in einen Jeep umgestiegen und etwas abentheuerlicher ueber holprige Strassen in’s schoene Jagat gefahren, von wo wir losgetrekkt sind. Bereits am ersten Trekkingtag haben wir einen beeindruckenden Ausblick auf eine tiefe Schlucht und mehrere Wasserfaelle gehabt. Der Weg fuehrte uns auf und ab nach Dharapani. Von Dharapani sind wir weiter nach Chame gelaufen, ein idyllisches Dorf mit einer grossen Gebetsmuehle und vielen Laedchen in denen man die letzten Sachen fuer den Trek kaufen kann, das von imposanten Felsen eingebettet wird. Je weiter wir kamen, desto schoener wurden die Ausblicke auf die Berge, vor allem Manaslu und Annapurna 2, (auch wenn wir bereits zu Beginn des Treks dachten, dass das garnicht geht) und die Luft immer duenner. In Upper Pisang (3300m) haben wir ein wirklich sehenswertes Kloster besucht und wurden zu Zitronentee eingeladen und am darauffolgenden Tag stiegen wir ca. 400hm auf, zu einer Stupa in Ghyaru. Ein wahres Highlight war das Panorama auf den genau gegenueberliegenden Annapurna 2 von dort aus. Als wir in Ngawal uebernachtet haben, konnten wir nachts unzaehlige Sterne bewundern und vom Bett aus am naechsten Morgen den Annapurna 4 in der Sonne leuchten sehen, ein hammer Start in den Tag. Bevor wir Manang erreichten, haben wir das ueber 600 Jahre alte Kloster von Braka besichtigt. Dort gibt es nicht nur beeindruckende Statuen, Masken und Wandmalereien, sondern auch einen riesigen Klosterkomplex mit Stupas, Gebetsmuehlen und vielem mehr zu sehen. Im wunderschoenen Manang (3550m) sind wir zur besseren Akklimatisation zwei Naechte geblieben und haben eine kleine Wanderung zu einem fantastischen Aussichtspunkt gemacht. Wir konnten neben den alles ueberragenden Bergen auch interessante Felsformationen, einen See und ganz Manang von oben sehen. Auf der naechsten Tagesetappe nach Churi Ledar haben wir das Manangtal hinter uns gelassen und die 4000m geknackt. Belohnt wurden wir mit wunderbaren Panoramaaussichten auf das Gangapurnagletscher und Annapurnamassiv.Von Ledar (4200m) aus ging es ueber Bruecken und Pfade auf und ab nach Thorung Phedi, quasi das Tor zum Thorung La Pass. Dort haben wir uns mit einer Thukpa (traditionelle Nudelsuppe) gestaerkt und den steilen Aufstieg ins High Camp (4900m) gemeistert. Nach einer kurzen Nacht im High Camp, Fruehstuck gab es um 4:00 Uhr, naeherten wir uns kurz nach Sonnenaufgang dem Pass. Es war unfassbar windig und richtig kalt, aber gleichzeitig wunderschoen. Am Pass angekommen, war die Luft sehr duenn und eisig, unser Trinkwasser gefroren und die Finger und Zehen haben vor Kaelte wehgetan, aber wir alle waren euphorisch und stolz. Auch wenn wir mit dem Sauerstoffmangel und der koerperlichen Anstrengung nach dem Auf- und spaeter auch langen Abstieg zu kaempfen hatten, fuehlten wir uns super gut, wir hatten es die 5416m hochgeschafft!!!! Ausserdem laesst die Aussicht einen waehrend dem Laufen die Anstrengungen fast vergessen. Am letzten Tag durchquerten und verliessen wir die einzigartige Mustangregion auf dem Weg vom beruehmten Pilgerort Muktinath nach Jomsom, wo wir diesen unvergesslichen Rundtrek mit ein/zwei Tassen des "Mustangkaffees" (Kaffe, Zucker, nepalesischer Apfelbrandy aus der Region) und vielen neuen, wertvollen Erfahrungen beendeten.
Mariel Meub, Kathmandu den 13/Nov/2018